Freitag, 29. November 2013

Die Weihnachts-Army.

Jedes Jahr Ende November rumpelt und raschelt es in einer ganz speziellen Kiste, die selten geöffnet wird. Winzige Fäuste klopfen gegen den Karton, Stimmen unterschiedlicher Färbung beginnen, sich zu räuspern, zu murmeln und schließlich zu rufen: "Hey, lass uns raus!"
Ich folge dem Ruf durch das ganze Haus und, nachdem ich die Kiste gefunden habe, öffne ich vorsichtig den Deckel. Ein vielstimmiges "Huch!" ist aus den Tiefen der Schachtel zu hören, und dann - wie auf Kommando - heben sich winzige Hände vor die verschlafenen Augen, denn plötzlich wird es da drinnen ja hell! Dann geht's los:
Ein Geraune (piepsig und klingelnd), Gebrumme (tief und grollend), ein bisschen beleidigtes Schimpfen - "Na, da hast du dir wiedermal Zeit gelassen!" - und dann recken und strecken sich Ton- und Draht-Gliedmaßen, der dicke Weihnachtsmann beginnt zu grinsen und die Engel lächeln seelig vor sich hin. Eines nach dem anderen nehme ich vorsichtig heraus (hoppla, der Schneemann hat seine Karottennase über den Sommer verloren!) und beginne, sie ordentlich aufzustellen.
Dann steht da die ganze Bande, lächelnd, verträumt schauend, gemütlich sitzend, bequem stehend... sie sind die Boten der stillen Zeit, die mir oft ein wenig zu dunkel ist. Sie begleiten uns durch die Vorweihnachtszeit, schauen uns beim Geschenkeverpacken zu (und geben hin und wieder unaufgefordert gutgemeinte Tipps...) und bringen aus ihrer dunklen Schachtel das wunderschöne, vorweihnachtliche Gefühl des Friedens und der Besinnung mit: Meine Weihnachts-Army! ;-)


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