Sonntag, 5. Oktober 2014

Gastbeitrag by Gernot Blümel: Mein Discman.

Warum ich meinen Discman mag

...weil ich mich noch sehr gut daran  erinnern kann, dass ich mit meinem Discman, den ich vor rund 18 Jahren zum Geburtstag bekommen habe, musikalische Unabhängigkeit in einer Welt voll von Marushas, der Kelly Family und anderen 90er Bands erlangt habe. Weil ich mir selbst Alben kaufen und sie wann immer ich wollte, ob im Zug, zu Hause oder auf einer Busfahrt nach München, hören konnte. Weil ich Musik hören konnte, die mir gefällt, und nicht Musik, die einem laut Radio zu gefallen hat.
Ich mag meinen Discman, weil darauf immer der Soundtrack zur jeweiligen Situation gelaufen ist.
Ich mag ihn, weil ich mir EIN Album einlegen kann und nicht den Stress habe, hunderte Alben gleichzeitig drauf zu haben und mir vorher überlegen muss, ganz bewusst, was ich gerade hören möchte.
Ich mag ihn, weil er Musik in besserer Qualität wiedergibt und mich nicht das grässliche mp3-Scheppern nervt – man hört wirklich ganz genau, was jedes einzelne Instrument spielt. Das hat mich schon immer fasziniert.
Ich mag ihn, weil er mich manchmal warten lässt, wenn die Batterien leer sind oder er einen „Spinner“ hat, was ich seinem Alter zuschreibe, und auch wenn es mich ärgert, so steigert er nur die Vorfreude darauf, wenn er wieder läuft.
Ich mag ihn, weil er sich selbst repariert hat. An einem eisigkalten Tag am Bahnhof machte es nämlich einst „knacks“ im Kopfhörer und dann war Stille. Und er ließ sich nicht mehr aktivieren. „Schmeiß ihn weg und kauf dir einen neuen“, sagten sie mir. Nein, ich habe ihn aufgehoben und ein paar Jahre später ging er plötzlich wieder.
Ich mag die CD-Sammlung, für die er verantwortlich ist, genauso wie ich mein Bücherregal mag, in dem all die schönen bunten Bücher wohnen, die ich schon gelesen habe.
Übrigens, ich mag es, richtige Bücher zu lesen. Ich mag den Geruch der Seiten und das Geräusch beim Umblättern. Ich mag es, dass ich mich ordentlich hinsetzen muss, ich mag die Lesezeichen, oder bei den besonderen Ausgaben die Bänder, die als Lesezeichen dienen. Ich mag, dass echte Bücher teurer sind als E-books, weil ich ja auch die Cover sehr gerne mag. Ich mag es, wenn man merkt, dass sich jemand Gedanken dazu gemacht hat.
Zurück zu den CDs. Ich mag es, die Booklets und die Informationen darin zu lesen, während ich die Musik höre. Die Texte, welcher Musiker welches Instrument gespielt hat, wer die Texte geschrieben hat, wer es produziert hat, arrangiert, ja, ich mag es sogar zu lesen, bei wem sich die Musiker bedanken, ganz am Ende. All das gehört zur Geschichte dazu. Und es gehört auch dazu, die Musik zu verstehen.
„CDs und Discman – das ist doch unpraktisch und teuer. Mit einem Discman kann man zum Beispiel auch nicht laufen gehen“, höre ich manchmal. Na und? Wenn ich Musik höre, dann höre ich Musik. Wenn ich laufe, dann laufe ich. Muss ich alles gleichzeitig machen? Nein.
Und ja, CDs sind teurer, aber ich zahle für die Qualität eines Produkts gerne was. Ich möchte ja gar nicht das „Billigste“ haben, sondern das Beste. Warum soll ich bei etwas sparen, das mir Freude macht? Das ich genießen möchte? Warum sollte ich mir Musik, Filme und Serien aus dem Internet streamen, in schlechtester Qualität? Ich bin es mir selbst wert, ins Kino zu gehen oder mir einen Film zu kaufen. Vor allem, man schaue sich mal den Abspann an – bedenkt man, wie viele Menschen an einem Film mitwirken, damit man dann was zu sehen bekommt, finde ich weder eine Kinokarte oder den Preis einer DVD zu hoch. Außerdem möchte ich auch für meine Arbeit bezahlt und nicht um meinen Lohn geprellt werden.
Ich mag es, meinen Schülern alte Musik vorzuspielen, die Vorfahren der heutigen Popstars. Den Mädchen zum Beispiel Aretha Franklin, die Mutter aller „Heulbojen“ ;) – und ich mag es, wenn sie große Augen machen, wenn sie feststellen, dass es auch noch was anderes als Beyoncé gibt. Den Burschen spiele ich ACDC vor und sie bemerken, dass der Rock dann doch nicht von Nickelback erfunden wurde. Und wenn ein paar von ihnen dann selbst zu graben beginnen, was es denn noch alles gibt, bin ich glücklich. Und wenn mir einer sagt, er ist am Heimweg von der Gitarrenstunde gleich beim Müller stehengeblieben ist, um sich eine Led Zeppelin CD zu kaufen, freut mich das noch mehr. Leid tut mir dann nur, dass es diese kleinen Musikfachgeschäfte fast nicht mehr gibt, wo ich nach der Schule oft die Zeit vergessen habe und mich beraten lassen konnte, was mir noch alles gefallen könnte. Was es da alles zu entdecken gab…
Ich mag meinen Discman, weil er mich erinnert, wie ich überhaupt zur Musik gekommen bin (ein großes Danke an meinen Bruder – obwohl ich mit Emerson, Lake & Palmer noch immer nicht so richtig warm werde) und warum ich schließlich selbst Musiker geworden bin. Mein Discman kann das. Mein Handy nicht.
Ich mag meinen Discman, weil er mich und meine Geschichte kennt.


Freitag, 3. Oktober 2014

Ich trau mich.

In meinem Kopf eine ganze Welt zu entwickeln, das braucht Zeit. Und ein Notizbuch. Und Kaffeehaus-Kaffee. Der Grundgedanke - Fantasy. Und dann - einfach weiter, ich pflück die Ideen entlang des Weges, lass mich inspirieren von Serien, Büchern, Filmen, Charakteren, Geschichten, die die Menschen erzählen. Etwas nie Dagewesenes zu erfinden ist unmöglich, daher bastel ich mir einfach mein Eigenes aus allem, was mir einfällt. Die Welt ist bunt.
Und als endlich, endlich die Message angekommen ist - nach Jahren (nämlich, dass ich wirklich schreiben kann, WAS ICH WILL), ist nach oben keine Grenze. Was daraus wird? Ein Fantasy-Fortsetzungs-Roman? Einzelne Kurzgeschichten, die man getrennt oder als Ganzes lesen kann? Ein echtes Buch? Ein E-Book? Gar nichts davon, sondern einfach nur Spaß? Ich weiß es nicht. Aber es ist da. Und ich will's teilen. Außerdem bin ich neugierg, wie's weitergeht. Nur, weil "Der Geschichtenerzähler" ein paar Rätsel löst, heißt das nicht, dass der Ausgang schon feststeht. Es gibt noch viele Türen zu öffnen. Die Welt - die ist bunt.

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