Langsam wird alles ruhiger. Das Laute erreicht mich nicht mehr, denn ich bin auf dem Nachhauseweg. Weihnachten ist nicht weiß, nicht hell, nicht dunkel und nicht golden. Dort, wo das Jesuskind in der Krippe liegt, ist der Brennpunkt aller Farben, das Leuchten der Zeit, die Hoffnung, die nicht vergeht.
Ich gehe in die Stille, in mich selbst hinein, hör mir zu, hör Dir zu, wie wir am Leben sind.
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Hier noch, zum "Nachhören", die Weihnachtsgeschichte, die ich geschrieben habe, ich selbst, und die Gerd Anthoff gestern am späten Nachmittag auf ServusTV im Format "Adventgeschichten" vorgelesen hat.
http://www.servustv.com/at/Medien/Weihnachten/Das-Ende-der-Zeit
Frohe Weihnachten!
Montag, 22. Dezember 2014
Dienstag, 16. Dezember 2014
Die anonyme Frau.
Wenn man so unterwegs ist in den letzten Tagen, da fühlt man sich manchmal wie in eine graue, miesepetrige Suppe gesetzt - die schlechte Laune und die Hektik der Menschen durchnässt einem geradezu das Gemüt, und man fühlt sich phasenweise versucht, aus vollem Hals zurückzuschreien, die Einkaufswagerl der anderen mit Schwung zur Seite zu schubsen, an der Ampel Vollgas auf die Hupe zu drücken oder einfach mal eine patzige Antwort zu geben.
Oder man schafft es vielleicht, es durchzulassen, an was Schönes zu denken, sich in eine Seifenblase zu setzen und durch die Massen hindurchzuschweben wie eine Schneekönigin oder ein Schmetterling im Spätsommer
Geht das aber nicht, kommt manchmal etwas anderes.
So wie gestern, als ich im Auto saß und endlich, endlich heimwärts fuhr, um das alles hinter mir zu lassen, und im Radio auf 88.6 zu einer Spendenaktion für eine Familie aufgerufen wurde. Man kann sich da einen Song wünschen und dafür spenden, und sie haben berichtet, dass eine Frau, die anonym bleiben wollte, 5.000 Euro gespendet hat, und sich dafür ein Lied von Herbert Grönemeyer gewünscht hat. Einfach so. Und dann hab ich mir gedacht, es gibt sie, sie sind da draußen, die Guten.
Hört euch das an:
Herbert Grönemeyer - Morgen
Danke.
Oder man schafft es vielleicht, es durchzulassen, an was Schönes zu denken, sich in eine Seifenblase zu setzen und durch die Massen hindurchzuschweben wie eine Schneekönigin oder ein Schmetterling im Spätsommer
Geht das aber nicht, kommt manchmal etwas anderes.
So wie gestern, als ich im Auto saß und endlich, endlich heimwärts fuhr, um das alles hinter mir zu lassen, und im Radio auf 88.6 zu einer Spendenaktion für eine Familie aufgerufen wurde. Man kann sich da einen Song wünschen und dafür spenden, und sie haben berichtet, dass eine Frau, die anonym bleiben wollte, 5.000 Euro gespendet hat, und sich dafür ein Lied von Herbert Grönemeyer gewünscht hat. Einfach so. Und dann hab ich mir gedacht, es gibt sie, sie sind da draußen, die Guten.
Hört euch das an:
Herbert Grönemeyer - Morgen
Danke.
Dienstag, 9. Dezember 2014
"Das Ende der Zeit".
Nachdem ich beim Weihnachtsgeschichten-Wettbewerb von "ServusTV" mitgemacht habe (und dann vergessen habe, dass ich teilgenommen hatte), hab ich am Wochenende eine Mail bekommen, in der stand, dass ich gewonnen hatte und meine Weihnachtsgeschichte gemeinsam mit 23 anderen aus über 350 Geschichten ausgewählt worden war, um nächste Jahr zu Weihnachten in Buchform zu erscheinen.
Da hab ich mich dann schon sehr gefreut. :-)
Hier der Link (es schaut auf der Servus-TV-Homepage so schön aus!):
http://www.servustv.com/at/Themen/Kultur/Weihnachten/Vorlesen/Das-Ende-der-Zeit
Und hier - die Geschichte:
Jemand zündete eine Kerze an, und erneut wurde es
Weihnachten.
Da hab ich mich dann schon sehr gefreut. :-)
Hier der Link (es schaut auf der Servus-TV-Homepage so schön aus!):
http://www.servustv.com/at/Themen/Kultur/Weihnachten/Vorlesen/Das-Ende-der-Zeit
Und hier - die Geschichte:
Das Ende der Zeit
Der Morgen war grau, der Himmel bedeckt und das Land lag vereist und
verborgen im Halbdunkel. Kein Laut war zu hören, keine Stimme erhob sich, nicht
einmal das allgegenwärtige Dröhnen in der Ferne war mehr zu hören. Es war kalt.
Mehr als zweitausend Jahre waren vergangen. Die Welt atmete aus, in
einem langen, lautlosen Wirbeln. Die Stille war ohrenbetäubend, hätte es noch
Ohren gegeben, die zu hören bereit gewesen wären. An einem Ort lag alles in
Trümmern, denn keine Granate war nicht explodiert, und kein Projektil war
unabgefeuert geblieben. An einem anderen schien alles soweit intakt zu sein,
aber kein böses Wort war unausgesprochen, kein hasserfüllter Schrei, keine
Beschuldigung zurückgenommen worden, und so hing die Bitterkeit, die
Enttäuschung und der Schmerz in der Luft, dass man sich daran hätte schneiden
können, wäre noch jemand da gewesen. An wieder einem anderen Ort konnte man
überhaupt nicht mehr atmen, denn die Luft war verpestet und krank, genauso wie
alles andere, das sich dort befand.
Während die Dämmerung voranschritt und sich schließlich zu einem neuen
Tag formte, entstieg Gott einer Höhle. Schwer lastete das Geschehene auf seinen
Schultern, und das Atmen fiel ihm schwer unter den Tränen, die ihm wie
Sturzbäche über die Wangen flossen. Seine Hand griff hier nach einer Stadt,
dort nach einem eingestürzten Haus, strich sanft über die Wälder wie über einen
Teppich und rührte dann vorsichtig, wie mit einem riesigen Kochlöffel, im Meer.
Seine Schritte knirschten nicht im Schnee, und sein Atem kräuselte auch keine
kleinen Wölkchen in die Luft. Gott war lautlos.
Und dann, dann legte er ein Kind in eine Krippe.
„Hoffnung“, sagte er zu ihm, und es hallte bis in alle Ecken und Winkel
der Welt, „Ich gebe euch nicht auf.“ Und alles, was von seiner Stimme berührt
wurde, heilte, verstand, fügte sich zusammen und erschuf sich neu; alles, was
verloren war, kehrte wieder heim, und alles, was zerbrochen war, wurde wieder
heil; Vergebung flutete das Land, Gerechtigkeit spazierte durch die Städte,
Sanftheit und Wärme küssten den kalten Boden.
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