Letzten Freitag hab ich mich wieder ans Klavier in der Bar gesetzt. Seit dem letzten Mal hatte ich keine einzige Taste angeschlagen und Paris lag dazwischen. Außerdem hatte ich an diesem Abend unter anderem Gäste, die schon lange nicht mehr da gewesen waren, und darüber freute ich mich sehr. Ich wusste nicht, dass diese Kombination so inspirierend sein konnte!
Ich war nicht nervös, nicht so wie sonst. Ich war ganz ruhig und gelassen, fröhlich, bei mir selbst. Die Gäste saßen in Sichtweite, aber niemand starrte mir auf die Finger. Es war ein lauer Sommerabend.
Als ich mich ans Klavier setzte, machte irgend etwas "Klick". Es war alles aus einem Guss. Ich war ein wenig erschöpft, aber auch neugierig, freute mich, dass das Klavier gestimmt war, und dann, mit dem "RÜCKENDWIND DER VERZWEIFLUNG", wie Gernot es gerade so treffend ausgedrückt hat, stürzte ich mich in die Musik. I sank... and then I swam. Es gelang einfach alles. Mit jedem Lied wurde ich neugieriger, wie das nächste werden würde, die Improvisationen flossen nur so aus meinen Fingern, und manchmal musste ich selbst lachen, einfach aus Freude darüber, wenn ein Lauf oder eine Akkordkombination gut geglückt war. Ich erinnerte mich an Gernot, wie er für sein Buch "Menschen:Kinder" die Illustrationen zeichnete: Er saß am Küchentisch, zeichnete still vor sich hin, und dann und wann hörte ich ihn kichern oder lachen, weil er sich über ein gelungenes Bild freute.
Genau so fühlte ich mich an diesem Klavierabend: Überrascht, fröhlich, gelöst, und ganz bei der Sache. So ist das, wenn man was macht, was in einem drin ist. So ist das, liebe Leute.
Nächste Piano-Nights, wer weiß, vielleicht wieder mit Überraschungs-Effekt:
Fr., 2. August
Fr. 16. August
Beginn: 21 Uhr.
PS: Hier im Haus höre ich Gernot auf der Gitarre. Und ich höre ihn singen. I AM HOME.
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