Montag, 22. Juli 2013

Piano me.

Letzten Freitag hab ich mich wieder ans Klavier in der Bar gesetzt. Seit dem letzten Mal hatte ich keine einzige Taste angeschlagen und Paris lag dazwischen. Außerdem hatte ich an diesem Abend unter anderem Gäste, die schon lange nicht mehr da gewesen waren, und darüber freute ich mich sehr. Ich wusste nicht, dass diese Kombination so inspirierend sein konnte!
Ich war nicht nervös, nicht so wie sonst. Ich war ganz ruhig und gelassen, fröhlich, bei mir selbst. Die Gäste saßen in Sichtweite, aber niemand starrte mir auf die Finger. Es war ein lauer Sommerabend.

Als ich mich ans Klavier setzte, machte irgend etwas "Klick". Es war alles aus einem Guss. Ich war ein wenig erschöpft, aber auch neugierig, freute mich, dass das Klavier gestimmt war, und dann, mit dem "RÜCKENDWIND DER VERZWEIFLUNG", wie Gernot es gerade so treffend ausgedrückt hat, stürzte ich mich in die Musik. I sank... and then I swam. Es gelang einfach alles. Mit jedem Lied wurde ich neugieriger, wie das nächste werden würde, die Improvisationen flossen nur so aus meinen Fingern, und manchmal musste ich selbst lachen, einfach aus Freude darüber, wenn ein Lauf oder eine Akkordkombination gut geglückt war. Ich erinnerte mich an Gernot, wie er für sein Buch "Menschen:Kinder" die Illustrationen zeichnete: Er saß am Küchentisch, zeichnete still vor sich hin, und dann und wann hörte ich ihn kichern oder lachen, weil er sich über ein gelungenes Bild freute.
Genau so fühlte ich mich an diesem Klavierabend: Überrascht, fröhlich, gelöst, und ganz bei der Sache. So ist das, wenn man was macht, was in einem drin ist. So ist das, liebe Leute.

Nächste Piano-Nights, wer weiß, vielleicht wieder mit Überraschungs-Effekt:

Fr., 2. August
Fr. 16. August
Beginn: 21 Uhr.

PS: Hier im Haus höre ich Gernot auf der Gitarre. Und ich höre ihn singen. I AM HOME.

Donnerstag, 11. Juli 2013

Zuhause in der Welt.

Wir sollten immer gut auf unsere Füße schauen. Was sag ich, wir sollten unsere Füße LIEBEN.

Morgen werden sie mich durch die Straßen von Paris tragen.

La vie est belle!

Au revoir & à bientôt!


Samstag, 6. Juli 2013

Seite 16.

Diese Woche hatte ich ein wenig mehr Zeit zum Schreiben und bin mittlerweile - wie im Titel ersichtlich - auf Seite 16 gelandet. Es ist seltsam, wie man sich manchmal selber im Weg steht beim Schreiben. Es wäre wirklich an der Zeit, meinen inneren Kritiker auszuschalten und einfach mal das zu schreiben, was mir in den Sinn kommt, ohne Rücksicht auf Verluste. Nur - wie bringt man diese innere Stimme zum Schweigen, die einem ständig auf dieselbe Tour kommt:
"DAS findest du gut genug? Das ist doch keine Handlung! Das ist einfach nur LANGWEILIG! Die Charaktere - haben sie genug Tiefe? Du glaubst doch nicht im Ernst, dass dir das irgend jemand abnimmt! Warum tust du dir das überhaupt an? Leg dich in die Sonne und hör auf nachzudenken!"

Das ist echt anstrengend. Man ist nicht nur mit dem beschäftigt, was man schreibt, sondern lehnt sich ständig auch gegen die kritischen, inneren Stimmen auf. Da versteh ich, dass mancher Autor nur spät nachts geschrieben hat (ich glaube, dann schläft der Kritiker schon), oder dem Alkohol zugetan war (der schaltet ihn komplett aus, aber wer kennt das nicht) oder am Schreiben verzweifelt ist.
Egal. Ich mach jetzt das, was ich machen soll, nämlich weiterschreiben, und halte es mit dem guten alten Ernest Hemmingway, der da meint...

... und werfe weiter munter Worte zu Papier. :-)

Alles Liebe & ein schönes Wochenende!

Astrid