Dienstag, 15. Oktober 2013

Seite 52.

Also, dieses ganze Romangeschreibe ist eine wirklich völlig neue Erfahrung für mich. Manchmal möcht ich mich einfach nur hinsetzen und schreiben, schreiben, schreiben. Und dann fühlt es sich kurzfristig so an, als wäre ich einen Marathon gelaufen und mir geht die Luft aus. Pause. Handlungstechnischer Stillstand. Ich denke über das nach, was ich schon geschrieben habe, und versuchte zugleich, das Handlungsgewirr, das sich aktuell in meinen Händen befindet, weiterzuknüpfen. Manchmal fällt mir ein Faden runter, soll heißen, ich habe vergessen, was auf Seite 32 passiert ist, wobei das aber wichtig war, weil es ja noch Einfluss auf die Gegenwart hat. Oder ich schwelge in einer besonders schönen Szene und kann mich kaum dazu überwinden, den herrlichen Moment zu verlassen, aber es muss ja weitergehen, da führt kein Weg daran vorbei.
Die Momente des Zweifelns, die schiebe ich mittlerweile schon recht geschickt zur Seite. Hahaaa, ist doch egal wie das jetzt klingt, zu Papier muss es nur einmal, jetzt gehört es eh noch mir ganz allein und niemand liest es. Ruhe, da hinten in der letzten Reihe (dahin hat sich nämlich mein innerer Kritiker mittlerweile verzupft und schmollt), jaja, schau nur - so weit bin ich schon gekommen!

Es ist verrückt. Ich war immer der Meinung, ich könnte das nicht, einen Roman schreiben. Das "hohe Ideal", wer kennt das nicht, mit seiner Aufschrift ganz oben: "Das können nur die WIRKLICH GUTEN, die dafür gemacht sind!" - Das gilt nicht nur fürs Schreiben. Jeder hat seinen eigenen Berg, den er sein Leben lang umkreist und anstarrt. Erklimmst du ihn? Du musst ja nicht allein hinauf.

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