Dienstag, 21. August 2012

Back from the sea.

Was macht das Meer mit einem?
Es beruhigt, es findet, es schweigt mit einem, es reicht einem die Hand. Das Meer kann warten. Es wartet auch immer auf uns. Die Hand in das weiche, salzige Wasser tauchen, sich als Ganzes treiben lassen, mit den Wellen, die einen bis zum Einschlafen begleiten, sie waschen alles weg, sie heilen alles, sie bereiten vor und machen neu. Man steigt aus dem Wasser, man steigt, als wäre man eine Zwiebel, aus seiner alten Haut. Buch um Buch haben wir verschlungen, endlos Zeit zum Lesen, gewissenfrei und ungehemmt, an den Horizont starren mit schläfrigem Blick und ganz losgelöst auch tagelang müde sein - vom Schauen, vom Essen, vom Träumen... überhaupt einmal loslassen, was uns einfällt, reden, sagen, lachen vor allem miteinander und die Gegenwart spüren, und zwar nur die Gegenwart - das was war, einfach mal hinter sich lassen, und das was kommt, ist noch nicht da. Üben, wieder eines nach dem anderen zu tun und nicht alles auf einmal, und vor allem die Leichtigkeit dabei - ein Fenster öffnen und zusehen wie es sich öffnet, und andere schließen und Schritt für Schritt gehen. Nicht aneinander vorbeischauen, sondern einander anschauen, von der Seite während eines Abendspaziergangs, von vorne beim Frühstück, und Zeit haben, sich einfach an den Händen zu halten und zu SCHAUEN.
Wir treiben dahin, so wenig können wir greifen, aber unsere Hände in der Zeit, die schon. Gedanken werden langsam ausgesprochen, ein wenig gedreht und gewendet, erneut aufgegriffen, verworfen oder behalten, man spricht über die nahe Zukunft, die ferne Zukunft, Vergangenes geistert durch die Träume, aber das macht nichts, das Unterbewusstsein ist gründlich, durch alles muss man hindurch. Aber man wacht ja wieder auf, und man hat ja das Meer, das wäscht den Boden der Seele auf, und das hilft doch sehr.
Abends in der Sonne, da glitzert alles von tausend Wasserdiamanten, die die Sonne bestrahlt, und alles hat alle Farben, alle Gedanken werden warm und weich, und man spürt wie das Leben in einen zurückströmt und dann am Ende, kurz vorm Take-off nach Hause, da weiß man dann, man ist schon so weit, auch wenn man so gern noch länger bliebe, man hat gesammelt, was es zu sammeln gab, hat sich die Bilder im Herzen mitgenommen und das Rauschen vom Wasser und vom Wind.

Und mit all dem im Herzen, und der Umarmung des Nachhausekommens, ist doch alles was kommt, ganz leicht...


1 Kommentar:

  1. Das Meer reicht um die ganze Erde, rundherum. An jedem Ufer ist es die gleiche Seehöhe und das, egal an welchem Ort du dich befindest. Und wenn ich jetzt die Augen zumach, stell ich mir vor, wie jeder Atemzug das Kommen und Gehen der Wellen ist, der Wasserpegel der dich hebt und senkt, wenn man sich an der Oberfläche treiben lässt.. Schön.

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