Mittwoch, 21. Dezember 2011

Der erste Schnee.

Von heute.

Sie sagte einmal zu mir: Mit dem ersten Schnee wird alles gut. Das stimmte nicht immer, aber zumindest wurde mit dem ersten Schnee alles klarer. Man begriff eher, wo man hingehörte, man lernte zu schweigen, wo Worte unangebracht waren, man bekam das mit dem Vermissen, Verlassen und Verlieren besser in den Griff - und man konnte auf einmal besser denken.
So gesehen hatte sie Recht, die Mama.
Mit seinem Herzen sollte man dort sein, wo man gerade ist, wegen der Aufmerksamkeit und der Präsenz. Aber vor allem auch wissen, wo man zu Hause ist, wo man hingehen kann, wo jemand wartet, und vor allem, wann man sich dorthin auf den Weg machen sollte.
Ich mag am Ende von schönen Abenden dieses "Bleib-doch-noch-Spiel" nicht. Jeder weiß, dass es irgendwann Zeit wird zu gehen, jeder muss sich irgendwann auf den Weg machen, und ich mache das solange ich meine Sinne noch beisammen habe. Um gut, sicher, wohlbehalten nach Hause zu kommen habe ich zwei Strategien: Erstens habe ich Schuhe anzogen, in denen mir die Füße mit der Zeit wehtun, um nicht zu spät aufzubrechen; und zweitens habe ich mich nicht verabschiedet, sondern einfach irgendwann meinen Mantel genommen, nicht einmal eilig, sondern ganz gemütlich, als wäre ich schon garnicht mehr da, Stufen runter, den langen Gang entlang, rein ins Auto und dahin. 
Zusammenfassend: Ein großes Danke an Mama und an mein Herz, und ein großes Entschuldigung für mein Verschwinden. :-)

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